Welche Rechte haben Patienten mit chronischen Schmerzen?
Experten formulieren 11 Tips für Betroffene
Viele Patienten mit chronischen Schmerzen sind durch die aktuellen
Gesundheitsreformen verunsichert. Welche Rechte haben sie? Auf
dem Deutschen Schmerztag 1997 gaben Experten Tips, worauf Schmerzpatienten
achten sollten und wie sie ihr Recht auf eine individuelle Schmerztherapie
durchsetzen können.
- Bestehen Sie auf umfassende Untersuchungen und einer genauen
Diagnose Ihrer Schmerzen sowie auf der Anerkennung Ihrer chronischen
Schmerzen als eigenständige Krankheit.
- Bestehen Sie auf individueller Therapie.
- Überprüfen Sie Qualifikation Ihres Hausarztes in
der Schmerztherapie. Nimmt er Sie ernst?
- Überprüfen Sie die Qualität Ihres Schmerzspezialisten.
Verwendet er Schmerzfragebögen? Gibt er Ihnen ein Schmerztagebuch?
Ist er Mitglied in einem entsprechenden wissenschaftlichen Fachverband?
Nimmt er regelmäßig an Schmerzkonferenzen und Tagungen
teil?
- Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet, die medizinisch
notwendigen Leistungen zu erbringen. Bei Ablehnung sprechen Sie
mit Ihrem Arzt und Ihrem Sachbearbeiter bei der Krankenkasse.
- Der Gutachter beim Medizinischen Dienst ist in aller Regel
kein Schmerzspezialist. Bei für Sie negativen Entscheidungen
ziehen Sie Ihren Schmerzspezialisten zu Rate.
- Zuzahlungen und Eigenleistungen sind begrenzt durch sog. Härtefallregelungen.
Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse oder von Patientenverbänden
entsprechende Informationen geben.
- Machen Sie Leistungsvergleiche zwischen den einzelnen gesetzlichen
Krankenkassen. Sie können die Krankenkasse wechseln, wenn
eine andere Kasse die Schmerztherapie bezahlt.
- Fordern Sie von allen Leistungserbringern im Gesundheitswesen
sachgemäße Informationen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Bundestagsabgeordneten und fordern
Sie ihn auf, mit dafür einzutreten, daß Schmerzpatienten
umfassend behandelt werden.
- Werden Sie Mitglied der Deutschen Schmerzliga.